Warum eine Gedenkinitiative in Nürtingen für die Opfer der Verfolgung durch den Nationalsozialismus?

Nürtinger wurden in der "Euthanasie" als "Ballastexistenzen", in der Schoa als "Juden", im Porajmos als "Zigeuner" und Nürtinger wurden als "Asoziale" umgebracht.

 

Dazu ließen Zwangsarbeiter als "Fremdarbeiter" oder "Ostarbeiter" in jungen, arbeitsfähigen Jahren ihr Leben, wie zum Beispiel die "Russengräber" auf dem alten Friedhof am Neckar bezeugen.

 

Viele von ihnen wurden vor ihrem absehbaren Sterben woanders hin verbracht, was die tatsächliche Opferzahl verschleiert.

 

Auch Überlebende sind Opfer und Leidtragende wie zum Beispiel politisch Verfolgte, die KZ-"Haft" überlebten oder Zwangsarbeiter und "rassisch" Verfolgte, die überlebten. Ebenso zwangssterilisierte Menschen.

 

Das Leiden und Sterben der Opfer und Leidtragenden ist zu erinnern, es ist anzuerkennen und zu würdigen; es darf nicht umsonst geschehen sein! Darin liegt der Wert der Mahnung und die Aufforderung, unsere Zukunft als verantwortliche Bürger im Sinne unserer demokratischen Grundordnung  zu gestalten: Auch heute gibt es - teils gut organisierten - Rechtsextremismus auch in Nürtingen, der bis ins bürgerliche Lager einwirkt. 

 

Der Nationalsozialismus ist nicht nur außerhalb Nürtingens zu suchen. Nürtinger waren auch Täter. 

 

Die Gedenkinitiative hat nach dreijähriger Vorbereitung und Reflexion zwei Gedenkobjekte in Nürtingen initiiert. Die Website gedenken-nt.de ist ein Teil des Gedenkobjekts, diese hier war es. Nun zu den nicht digitalen Gedenkobjekten in Nürtingen: Das eine Gedenkobkjekt ist der "Wächter der Erinnerung", das andere der "Denk Ort".

 

Die Initiative nimmt gerne weitere Informationen und konkrete, auf Nürtingen bezogene Unterrichtsvorschläge oder Projektergebnisse, auch künstlerischer Art, entgegen.