Sonstig Verfolgte

NS-Akteuren "Missliebige"

"Missliebige", die örtlichen NS-Akteuren nicht ins Bild passten, wurden mitunter unter fadenscheinigen Gründen entlassen, wie Sofie Blind.

 

Auch diverse Angehörige fielen oft unter "Sippenhaft" und wurden ebenfalls ausgegrenzt.

Als "Asoziale" diffamiert und verfolgt

"Schwarzer Winkel", erstellt von Fibonacci, Lizenz:  Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
"Schwarzer Winkel", erstellt von Fibonacci, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Teils werden Nachkommen von einigen Nürtinger NS-Opfern, die als "Asoziale" diffamiert, verfolgt und ermordet wurden, auch heute noch von Nürtingern deswegen "gehänselt", auch wenn dieses Verhalten unfassbar ist..

Deswegen wird andere Schicksale als die bereits Präsentierten von uns derzeit nicht hier dargestellt.

 

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Ein Beispiel für die so genannte "Asozialen-Aktion" aus Frickenhausen ist Heinrich Wolff, der - von den Behörden als "Jude" eingestuft - von Verfolgungsmaßnahmen aus dem Oberamt bzw. Kreis, später Landkreis, und Parteikreis Nürtingen betroffen war. Sein Schicksal wird in der Unterseite "Ermordet: Heinrich Wolff" und "Halbjüdische Schülerin" dargestellt. Diese Ausnahme erfolgt deswegen, weil seinen Nachkommen respektvoll begegnet wird, sie - bis auf eine Ausnahme, von einer Frau aus Nürtingen - nicht auch noch negative Verhaltensweisen erfahren müssen. Vor dem Dritten Reich war Heinrich Wolff ein angesehener Bürger Frickenhausens gewesen.

Auch viele Sinti wurden im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ verfolgt, in Konzentrationslager verschleppt, der Kategorie "Arbeitszwang, Reich" zugeordnet, und als so genannte "Asoziale" mit den "Schwarzen Winkel" gekennzeichnet. In Wirklichkeit waren sie rassisch verfolgt und oft war ihr vorheriger Lebenserwerb vorher zum Beispiel durch den Festsetzungserlass oder durch Abnahme und Vernichtung von Instrumenten, nicht erteilte Wandergewerbescheine, usw. zerschlagen worden.

 

So wurde auch der in Nürtingen geborene Anton Köhler von den Nazis als "Zigeuner" bzw. "Zigeunermischling" und aus diesem Grund als "asozial" und "kriminell" eingestuft. Bei seiner Ermordung in Auschwitz-Birkenau war er elf Jahre alt. Er hat sich aber nicht kriminell verhalten, NS-Wissenschaftler lehrten, dass bei "Zigeunermischlingen" asoziale und kriminelle Anlangen vererbt werden und dass sie minderwertig und "artfremd" seien. Dass er Sinto war und zu jung für schwere Zwangsarbeit, war deswegen das Todesurteil für Anton Köhler.

Literaturtipp: 

 

Verfolgung "Asozialer":

 

  • Steffen Seischab: "Die NS-Rassenpolitik und ihre Opfer", in: Reinhard Tietzen (Hrsg.), Mitautoren: Petra Garski-Hoffmann, André Kayser, Steffen Seischab: Nürtingen 1918-1950. Nürtingen/Frickenhausen: Sindlinger-Burchartz 2011, insbesondere S: 388-290.

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